Aufnahme und Vereidigung von 54 zukünftigen Fachlehrkräften am 11.09.2018 in der Kapelle des Kirchheimer Schlosses.
Am liebsten hätte die leitende Schulamtsdirektorin des Schulamtes Nürtingen, Frau Dr.Corina Schimitzek die angehenden Lehrerinnen und Lehrer „ sofort mitgenommen in die Schulen“, - bei der
aktuellen, gespannten Lage in der Lehrerversorgung ein verständlicher Wunsch-. So schnell konnte dieser Wunsch natürlich nicht erfüllt werden. Mit der Vereidigung und dem damit begründeten
Beamtenverhältnis auf Widerruf ist aber ein erster, wichtiger Schritt auf dem Weg zur Fachlehrkraft getan. Damit beginnt die dreijährige Ausbildung am Pädagogischen Fachseminar sowie an
Ausbildungsschulen in der Region. Kirchheim genießt seit langem einen hervorragenden Ruf in der Lehrerausbildung, die unlängst platzierte Bewerbung zum UNESCO -Seminar für nachhaltige
Bildung ist ein weiterer beredter Beweis für die permanente Qualitätsinnovation der Bildungseinrichtung Eingeleitet wurde die feierliche Veranstaltung durch das PFS- Bläserensemble
unter der Leitung der Musiklehrbeauftragten Karin Köditz, das beim „Prince of Denmark March“ eines englischen Barockkomponisten durch Klangnoblesse und ausgewogene Register zu gefallen
wusste.
Seitens aller am Seminar tätigen Beschäftigten begrüßten eine Vertreterin und ein Vertreter der Bereichsleitungen die Anwesenden herzlich. Die Reihe der Grußworte wurde von der amtierenden
Oberbürgermeisterin der Stadt Kirchheim, Angelika Matt - Heidecker eröffnet. Sie hob zunächst die große Bedeutung des Fachseminars für die Stadt hervor, bringe es doch dadurch jedes Jahr neue
Menschen mit eigenen, kreativen Ideen und Vorstellungen in die Teckstadt. Dadurch komme es immer wieder zu sehr fruchtbaren Kooperationen, z.B. die Entwicklung der Inhalte für die QR Codes der
digitalen Stadtführung, sowie in jüngster Vergangenheit, - als Beitrag zum Konzept der lokalen Agenda- die Gestaltung eines nachhaltigen Kaffeebechers. In der langen Stadtgeschichte
habe Bildung bis zum heutigen Tag stets eine zentrale Rolle gespielt. Heute ist Kirchheim ein attraktiver Bildungsstandort für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit allen Schularten. „ Bringen
Sie sich ein, mit dem, was Sie aus Ihren Berufen mitbringen, bleiben Sie neugierig und tragen Sie Bildung wie ein „Grippevirus, das sich schnell verbreitet, in die Schulen“, so das
Stadtoberhaupt, an die neuen Lehrkräfte gewandt.
Als Vertreterin des Regierungspräsidiums stellte Regierungsschuldirektorin Recknagel - Saller zu Beginn ihres Grußwortes eine interessante Frage in den Raum, die zum Perspektivenwechsel aufforderte: „ würden Sie bei sich selbst im Unterricht Schülerin oder Schüler sein wollen?“. Damit die Antwort positiv ausfällt, lieferte sie zwei wesentliche Gelingensfaktoren gleich mit. Zum einen müsse eine Lehrkraft Beziehungen zu den Schülern aufbauen, tragfähige Beziehungen, um dadurch Werte, Normen und Haltungen vermitteln und reflektieren zu können. Neben dieser pädagogischen Beziehungsfähigkeit sei aber auch die Fachkompetenz nach Standards und Modulen mit klaren Anforderungen gefragt. Das PFS, Pädagogisches Fachseminar, stehe, wie im Namen impliziert, für Beides. Erfahrene Ausbildungskräfte unterstützten die angehenden Fachlehrkräfte dabei, beide Faktoren und vieles mehr auszubauen. Ihre besten Wünsche am Schluss zum Aufbau berufsförderlicher Kompetenzen und Haltungen unterstrich Frau Recknagel-Saller mit der Verteilung von Walnüssen als Symbol dafür, der „Sache auf den Grund zu gehen und an den wertvollen Kern zu gelangen“. Frau Dr. Schimitzek, in Vertretung der Staatlichen Schulämter Nürtingen und Göppingen sprach, an die Adresse der zukünftigen Lehrkräfte gewandt, insbesondere die vielfältigen Änderungen in der Schullandschaft und die daraus resultierenden Anforderungen an den Lehrberuf an. Der Wandel „Von der Belehrungskultur zur kompetenzgestützten Lernkultur“ müsse durch gut ausgebildete Lehrkräfte getragen werden, die die Kinder dabei unterstützen. Auftretende Fragen, die sich während der Ausbildung stellen, wie: „schaffe ich das, werde ich eine Lehrerin, ein Lehrer sein, der den mannigfaltigen Ansprüchen an meine Professionalität von allen Seiten, der Schüler, und mir selbst, genügen wird, müssen befriedigend beantwortet werden.
Durchhaltevermögen, Humor, Freude am Tun, eine erfolgreiche Ausbildung am Seminar und wertvolle Lernerfahrungen in der Schule mit den Schülern, nannte Dr.Schimitzek als wichtige Ankerpunkte während der Ausbildung und danach. „Bleiben Sie nach ihrer Ausbildung am schönsten Seminarstandort in Baden-Württemberg am besten im schönen Schulamtsbezirk Nürtingen, merken Sie sich schon mal die Einstellungsziffer für das Schulamt Nürtingen“, schloss sie mit Blick auf die dringend benötigten Absolventinnen und Absolventen nach der dreijährigen Ausbildung. Die Bläsergruppe leitete mit dem schwungvoll intonierten „Muppets Show Theme“ über zu den Begrüßungsworten von Seminarschuldirektor Klaus Buck. Er entbot allen Seminarmitarbeitern, dem Ausbildungskurs 2017/18 , den Gästen, unter denen er auch den Landtagsabgeordneten der SPD Fraktion, Andreas Kenner, begrüßen konnte, sowie den angehenden Fachlehreranwärterinnen und Fachlehreranwärtern herzliche Grüße. Sein besonderer Dank schloss diejenigen ein, die zum Gelingen der Feier beigetragen hatten, Frau Scheibner, Lehrbeauftragte im Fach AuG, für die stimmige und schöne Dekoration und den FB Musik für ihre Beiträge. Mit Bestehen der Eignungsprüfung sei eine große Hürde mit Erfolg genommen, so der stellvertretende Seminarleiter.„ Sie haben sich für einen erfüllenden und anspruchsvollen Beruf entschieden… Für ihre Ausbildung haben Sie das Seminar in Kirchheim unter Teck gewählt - eine gute Wahl.“ Die Fachlehrerausbildung runde das Spektrum in multiprofessionellen Lehrkräftekollegien in besonderer Weise ab. Mit Kirchheim stehe für die Ausbildung eine in langer Tradition stehende, mit moderner, erwachsenengerechter, beispielhafter Ausstattung eingerichtete Bildungseinrichtung zur Verfügung. Um die Ausbildung erfolgreich gestalten zu können, werde aber auch von jedem Bewerber Eigenverantwortung , Engagement und Initiative erwartet, formulierte Klaus Buck die klaren Erwartungen von Seiten der Ausbildungsstätte. Mit Ablegen des Diensteides und der Überreichung der Urkunde endete der formale und zentrale Teil der Feierstunde. „Einfach Beethoven“, eine pfiffige Bearbeitung der „Europahymne“ markierte den Übergang zur Vorstellung des Ausbildungspersonalrates mit seinen Mitgliedern, Aufgaben und Angeboten. „Ihr seid Kirchheim, Ihr seid PFS“ Mit diesem Slogan umriss der APR die Rolle der „Neuen“ in den nächsten drei Jahren.
Ein Erfolgsmodell qualifizierter Lehrerfortbildung
5. Fachlehrertag am Pädagogischen Fachseminar Kirchheim unter Teck am 20.März 2018
Der Fachlehrertag, ein Modell praxis- und bedarfsorientierter, qualifizierter Lehrerfortbildung startete in den modern ausgestatteten, historischen Schlossräumen des Kirchheimer
Pädagogischen Fachseminars bereits in die 5.Runde. Die Nachfrage ist ungebrochen und ein deutliches Indiz für die sehr gute Organisation und Durchführung dieses Tages. In Kooperation mit den
Staatlichen Schulämtern Göppingen, Esslingen - Nürtingen sowie dem Pädagogischen Fachseminar hatte die verantwortliche Koordinatorin, Karin Schell, ein interessantes und maßgeschneidertes Paket
an Foren und Workshops geschnürt. Über 140 Fachlehrkräfte sowie Fachlehreranwärter/innen konnten in der Schlosskapelle vom stellvertretenden Seminarleiter, Klaus Buck begrüßt werden. In der
Rolle des „Hausherrn“, anstelle des erkrankten Seminarleiters, Josef Zeiss, hieß er den Leiter des Schulamtes Göppingen, Jörg Hofrichter, Schulrätin Frau Cathrin Michael -Koser, den
Referenten des Impulsreferates, Herrn Prof. Dr. Gernot Aich sowie alle anwesenden Kolleginnen und Kollegen herzlich willkommen. Nach einer kurzen Information über den Ablauf der
Fortbildungsveranstaltung wies Klaus Buck besonders auf die Schulbuchausstellung, die Präsentation des Faches Technik und auf den, von angehenden Fachlehrkräften mit
entwickelten, nachhaltigen, Kaffeebecher in der Kapelle hin. Schulamtsleiter Hofrichter schloss sich dem Dank an die Organisatoren und den Referentenstab des Tages an und betonte
ebenfalls die gute Kooperation zwischen den genannten Einrichtungen. Lehrkräfte sind heute stärker denn je durch strukturelle Wandlungen in der Gesellschaft und die dadurch implizierten
Veränderungen in der Schullandschaft heraus gefordert. Bei der Bewältigung dieser Aufgaben bedürfe es einer multiprofessionellen Lehrkraft, die schon ein möglichst breites Kompetenzspektrum
mitbrächte und interdisziplinärer Zusammenschlüsse, so Jörg Hofrichter mit Blick auf die Fachlehrkräfte. Inmitten der gewaltigen, eruptiven Umstrukturierungsprozesse, stehe gerade der
Fachlehrertag als ein fester und wichtiger „Ankerpunkt im Jahreslauf“ der Unterrichtsarbeit und der Fortbildung.
Den Auftakt bildete Prof.Dr. Gernot Aich von der PH Schwäbisch - Gmünd mit einem Impulsvortrag zum Thema „ Herausfordernde Gespräche sicher führen“ . In seinem sehr lebendig
gestalteten, anschaulichen Vortrag hielt er ein starkes Plädoyer für eine professionelle Ausbildung im Bereich Gesprächsführung, als einem zentralen Punkt für den Lehrberuf. Ein
entscheidender Punkt der Kommunikation sei die Gestaltung von Gesprächen in Symmetrie (Gespräche auf „Augenhöhe“). Mit den Voraussetzungen für gelingende Kommunikation:
Respekt und Wertschätzung( auch mir selbst gegenüber), klare Zielsetzung, Rollenklarheit, Aufdecken verdeckter Kommunikation, Akzeptieren von Grenzen, sprach er einige wichtige
Rahmenbedingungen für gute Gespräche an. Unterstützt durch Übungssequenzen mit dem Auditorium konnten durch den Vortrag wichtige Anregungen für die Umsetzung im Schulalltag mitgenommen
werden.
Nach dem Fachvortrag verteilten sich die Interessenten auf ein vielfältiges Angebot von über 15 Workshops aus dem Fächerangebot der Fachseminare. Die Referenten/innen konnten aus dem Kreis
des Lehrpersonals am Pädagogischen Fachseminar sowie der Kooperationspartner gewonnen werden. Zeichnen mit dem Programm „SolidWorks“, Lego Education - Lego Mindstorms, „Umgang mit
Konflikten im Sportunterricht“, „Drumstick - Fitness“ , Verbraucherbildung, Kunst und Kommunikation, Musikalische Kommunikation durch Stimme, Körper, Bewegung und Rhythmus, Fahren - Rollen -
Gleiten, Vorstellung einer online Lern -Plattform im Fach WBS (Wirtschaft/ Berufs - und Studienorientierung) ergänzten die Palette der übrigen Offerten und lieferten gewichtige
Impulse für die unterrichtliche Arbeit an den Schulen. Dabei blieb für die Teilnehmer auch Zeit um Kontakte aufzufrischen oder zu knüpfen und Erfahrungen bei einer Tasse Kaffee im schönen
Ambiente auszutauschen.